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Defi mit Sanitätsrucksack

Auf die Plätze, fertig – SCHOCK!

Geschätze Lesezeit: 15 Minuten
Roither GmbH
11.01.2025

Lasst uns die Überlebenschancen bei einem Kreislaufstillstand erhöhen :-)

Die Stimme des Defibrillators leitet dich an: „Schock abgeben.“ Du atmest ruhig durch und drückst auf den Knopf – der Schock wird ausgelöst. Der Defi bestimmt, dass es mit einer Herzdruckmassage weitergeht.

Ein Herzstillstand kann jeden treffen.

"In Österreich erleiden Jahr für Jahr ca. 10.000 Menschen außerhalb eines Krankenhauses einen Atem-Kreislauf-Stillstand, nur jeder zehnte überlebt. Der Grund: Nur selten wird rechtzeitig mit der Herzdruckmassage begonnen – denn beherzte ErsthelferInnen sind in der Nähe, ahnen aber nichts von dem Notfall." (Quelle: Land Oberösterreich, abgerufen am 04.12.2024).

Doch mit einer schnell gestarteten Herzdruckmassage und dem Einsatz eines Defibrillators können die Überlebenschancen von nur 10 auf 60 Prozent gesteigert werden.

Auch wenn man sich wünscht, dass der Einsatz eines Defis niemals notwendig wird, ist er im Ernstfall – zusammen mit raschem Handeln – das verlässlichste Mittel, um unwillkürliche Zuckungen des Herzens zu unterbrechen und zum normalen Herzschlag zurückzukommen. Langes Zögern führt zu irreversiblen Hirnschäden und im schlimmsten Fall zum Tod.

Vorab ein Appell an Unternehmen und Institutionen: Leben retten beginnt bei uns!

Unternehmen und Institutionen haben die Kraft, echte Lebensretter zu sein, indem sie Defibrillatoren (AEDs) bereitstellen und ihre Mitarbeitenden in lebensrettenden Maßnahmen schulen. Lasst uns eine Kultur der Sicherheit und Verantwortung schaffen – nicht nur für die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern für die gesamte Gesellschaft.

Jede Sekunde zählt, wenn es um einen plötzlichen Herzstillstand geht. Mit einem AED vor Ort und geschulten Ersthelfern kannst du im entscheidenden Moment handeln und Leben retten. Zeig Verantwortung, setze ein Zeichen und mach deinen Betrieb zu einem Ort, der über das Alltägliche hinaus für Schutz und Menschlichkeit steht.

Werdet zur Schlüsselrolle in einer herzsicheren Zukunft – informiere dich und handle jetzt!

In diesem Blog-Beitrag erläutern wir von der Roither GmbH, deinem Partner für den Einkauf von medizinischen Produkten sowie Erste-Hilfe-Schulungen,

  • warum eine rasche Reanimation notwendig ist, 
  • welche Schritte im Notfall erforderlich sind 
  • und welche Mythen du getrost hinter dir lassen kannst. 

Auch Tipps wie und wo du öffentlich zugängliche Defibrillatoren findest und Hinweise zu deren sicheren Bedienung sind dabei. Und vielleicht findest du es auch so interessant wie wir, dass es beeinflussbare Kriterien für die Erfolgsraten bei der Reanimation gibt, die im abschließenden internationalen Vergleich sichtbar werden.


Was passiert bei einem Herz-Kreislaufstillstand und warum jede Millisekunde zählt?

Ein Herz-Kreislaufstillstand bedeutet, dass das Herz seine Pumpfunktion eingestellt hat. Oft ist dies auf ein Kammerflimmern zurückzuführen, bei dem die Herzmuskelfasern unkontrolliert zucken und das Blut nicht mehr effektiv durch den Körper gepumpt wird. Ohne Sauerstoffversorgung sterben unsere Gehirnzellen bereits nach wenigen Minuten ab. Die Folgen davon sind irreversible Schäden, welche vermieden werden können, wenn sofort gehandelt wird.

Hier setzt die Defibrillation an: Mit einem gezielten Stromstoß wird dem Herzen ein Impuls gegeben, durch den es wieder mit der natürlichen Schlagfrequenz zu pumpen beginnen soll. Gleichzeitig sorgt die Beatmung in Verbindung mit der Herzdruckmassage dafür, dass der Blutfluss und die Sauerstoffversorgung während der Wiederbelebung aufrechterhalten und alle lebensnotwendigen Organe versorgt werden.

Bereits nach einer Minute ohne Wiederbelebung sinken die Überlebenschancen der Patienten um etwa 10 Prozent pro Minute!

Ja! Das bedeutet tatsächlich, wenn 10 Minuten verstrichen sind und keine Wiederbelebung erfolgt ist, bestehen nur noch geringe Chancen, dass die darauffolgenden Maßnahmen zu einer positiven Wiederbelebung führen. Daher bildet die Laienreanimation in der Rettungskette ein essenzielles und entscheidendes Glied.

So sehen die zu erwartenden Folgen bei einem Herzstillstand ohne Maßnahmen zur Wiederbelebung aus:

  • 1 bis 2 Minuten: Bereits 10 Prozent der Patienten sterben in den ersten 2 Minuten, aber es besteht auch eine 90%ige Überlebenschance.
  • 3 bis 4 Minuten: Erste Hirnschäden treten auf und die Überlebenschancen sinken rapide.
  • Ab 5 Minuten: Für Patienten besteht nur noch eine 50%ige Überlebenschance.
  • Ab 10 Minuten: Die Überlebenschancen sind nahezu null.

Doch Achtung! Der Umkehrschluss "Ist eh schon zu viel Zeit verstrichen!" zählt hier nicht als Argument für die Unterlassung einer Wiederbelebung. Die sehr reduzierte Auflistung soll lediglich die Risiken und die Notwendigkeit der unverzüglichen Hilfeleistung verdeutlichen. Und natürlich spielt es für eine positive Reanimation auch eine Rolle in welcher Verfassung und in welcher Umgebung sich Patienten zum Zeitpunkt des Herz-Kreislauf-Stillstandes befinden.


Die ersten Schritte: Was tun im Ernstfall?

Führe einen Notfallcheck durch!

Sprich die Person laut an und rüttle sie leicht an den Schultern. Wenn keine Reaktion erfolgt, fahre fort mit HÖREN – FÜHLEN – SEHEN. Zuerst Kopf überstrecken! Überstrecke den Kopf der Person leicht nach hinten und beuge dich mit dem Ohr über den Mund der Person, sodass du in Richtung Brustkorb schaust. Kannst du ein Atemgeräusch hören? Fühle mit deiner Wange, ob Ausatemluft aus Mund oder Nase strömt. Beobachte, so kannst du sehen, ob sich der Brustkorb hebt und senkt. Warte maximal 10 Sekunden für deine Entscheidung. Wenn die Person atmet, also nur bewusstlos ist, bringe sie in die stabile Seitenlage. Ist keine Atmung vorhanden, liegt ein Atem- und Kreislaufstillstand vor, und eine Reanimation ist erforderlich!

Was ist bei einer Reanimation zu beachten?

Schütze dich selbst – Handschuhe trägst du schon – ein Beatmungstuch wäre jetzt hilfreich. Um eine Wiederbelebung durchzuführen, solltest du den Oberkörper des Patienten freimachen und beengende Kleidungsstücke öffnen. Für die Herzdruckmassage legst du einen Handballen auf die Mitte des Brustkorbes und platzierst die zweite Hand darüber. Mit gestreckten Armen und dem eigenen Oberkörper über den Brustkorb des Patienten führst du zügig 30 kräftige Herzdruckmassagen durch. Danach beatmest du zweimal, lege dafür zuvor das Beatmungstuch über den Mund des Patienten, drück die Nase zu und überstrecke den Kopf leicht nach hinten. Die Herzdruckmassage und die Beatmung werden so lange wiederholt, bis die Rettung eintrifft oder ein Defi einsatzbereit ist. Vor dem Anbringen der Elektroden sollte der Brustkorb möglichst frei von Haaren sein – ein Rasierer sollte dem Gerät beiliegen. Die Elektroden müssen wie abgebildet aufgeklebt werden und dürfen sich nicht überschneiden.

Ein Notfall oder ein Herz-Kreislauf-Stillstand kann schnell überwältigend wirken. Doch mit klaren, strukturierten Maßnahmen kannst du effizient helfen.

Hier noch einmal die wichtigsten Schritte übersichtlich aufgelistet:

1. Auf die Situation aufmerksam machen

  • Rufe laut um Hilfe und gib den Umstehenden klare Anweisungen wie sie dich unterstützen sollen. Tipp! Sprich Personen direkt an und bitte sie zum Beispiel sofort den Notruf abzusetzen, oder einen Defibrillator zu holen. Dadurch erhöht sich die Bereitschaft der umstehenden Personen, dir bei dem Notfall zu helfen.
  • Selbstschutz: Achte darauf, dich selbst zu schützen, zum Beispiel indem du Gefahrenzonen beachtest, oder durch das Tragen von Handschuhen und die Verwendung eines Beatmungstuches.

2. Notruf absetzen

  • Wähle die 144 (Rettung in Österreich) oder 112 (Euronotruf).
  • Beantworte alle Fragen und warte bis die Notrufzentrale den Anruf beendet und alles gefragt hat, was sie wissen muss, um dir in der Notsituation zu helfen – lege nicht von selbst auf.
  • Die häufigsten Fragen sind: Wer ruft an? Wo hat sich der Notfall ereignet? Wie viele Personen sind betroffen? Was ist genau passiert?
  • Es ist auch möglich, dass du durch die Notrufzentrale zu konkreten Maßnahmen angeleitet wirst.

3. Defibrillator holen (falls verfügbar)

Bitte umstehende Personen, den nächstgelegenen Defi zu holen. Die Verfügbarkeit kann über Webseiten oder Apps eruiert werden. Am allerbesten ist es natürlich, wenn du im Ernstfall bereits informiert bist, oder dich unkompliziert informieren kannst. Infos und Empfehlungen dazu folgen in diesem Beitrag unter Kapitel "Defibrillatoren in Österreich: Wo und wie findest du sie?" Wenn genügend helfende Hände vor Ort sind, sollte der Defi schon vor dem vollständigen Notfallcheck geholt werden. Nach dem Anbringen der Elektroden stellt das Gerät automatisch fest, ob ein Schock erforderlich ist oder nicht, und es gibt diesen nur ab, wenn dies hilfreich ist.

4. Notfallcheck durchführen - Bewusstseinsprüfung

Sprich die Person an und rüttle sie leicht an der Schulter, um zu überprüfen, ob sie reagiert. Keine Reaktion: Kontrolliere die Atmung!

  • Kopf überstrecken: Kopf leicht nach hinten überstrecken.
  • Hören: Ohr über den Mund der Person halten und auf Atemgeräusche achten.
  • Fühlen: Mit der Wange prüfen, ob Luft aus Mund oder Nase strömt.
  • Sehen: Beobachten, ob sich der Brustkorb hebt und senkt.

Entscheide unter 10 Sekunden: Atmet die Person oder atmet sie nicht?

-> Atmung vorhanden: die Person ist bewusstlos und muss in die stabile Seitenlage gedreht werden.
-> Keine Atmung vorhanden: die Person hat einen Herz-Kreislauf-Stillstand, beginne mit der Wiederbelebung.

  • Maßnahme bei Bewusstlosigkeit und vorhandener Atmung: Stabile Seitenlage 
  • Maßnahme bei Kreislaufstillstand bzw. Bewusstlosigkeit und fehlender Atmung: sofortige Reanimation

5. Reanimation

  • VORBEREITUNG
    • Selbstschutz beachten (Handschuhe tragen, Beatmungstuch verwenden).
    • Oberkörper des Patienten freimachen und beengende Kleidungsstücke öffnen.

  • HERZDRUCKMASSAGE
    • Richtige Positionierung der Handballen: Den Handballen auf dem unteren Drittel des Brustbeins platzieren – mittig auf der Brust, oder anders gesagt, knapp oberhalb der Stelle, dort wo sich die Rippenbögen treffen.
    • Stabile Armhaltung: Halte die Arme gestreckt und nutze dein Körpergewicht für effektiven und kraftsparenden Druck.
    • Drucktiefe: Drücke den Brustkorb mindestens 5 cm tief ein. Zögere nicht bei Bedarf dein Körpergewicht und vollen Elan einzusetzen, insbesondere wenn du etwas weniger Muskelkraft hast.
    • Herzdruckmassage 30-mal im richtigen Tempo durchführen: Die Herzdruckmassage sollte 30-mal durchgeführt werden. Für den Rhythmus sind Songs wie "Stayin' Alive" von Bee Gees oder "Another One Bites the Dust" von Queen eine Hilfestellung, diese entsprechen 100–120 Kompressionen pro Minute.

  • BEATMUNG
    • Beatmungstuch: Zum Eigenschutz über den Mund des Patienten legen.
    • Nase zuhalten, Kopf überstrecken: Tief einatmen und zweimal beatmen, indem du den Brustkorb des Patienten kräftig aufblähst.

  • FORTSETZUNG DER HERZDRUCKMASSAGE
    • Abwechselnd Herzdruckmassage (30x) und Beatmung (2x) durchführen.
    • Wiederhole: Die Herzdruckmassage und die Beatmung, bis jemand dich ablösen kann, oder die Rettung eintrifft.

  • DEFIBRILLATOR EINSETZEN
    • Brustkorb von Haaren befreien: Rasierer verwenden, falls erforderlich. Spätestens jetzt ist der Oberkörper des Patienten ganz freizumachen – Kleidung am Brustkorb und BH entfernen oder mit einer Schere aufschneiden.
    • Elektroden gemäß Abbildung korrekt anbringen (ohne Überlappung) und den Anweisungen des Geräts folgen.
    • Besonders wichtig: Reanimation konsequent fortsetzen, bis professionelle Hilfe eintrifft.
    • Wenn ein Defibrillator (AED) einsatzbereit ist, diesen unverzüglich nutzen.


Wie funktioniert ein Defibrillator?

Moderne Laien-Defibrillatoren sind dank ihrer benutzerfreundlichen Bedienung wahre "Gamechanger" im Notfallmanagement. Sie leiten den Ersthelfer durch den erforderlichen Ablauf, analysieren den Herzrhythmus automatisch und geben nur dann einen Stromstoß ab, wenn dieser notwendig ist.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Einsatz eines Defibrillators:

  1. Gerät einschalten: Die meisten Geräte starten automatisch beim Öffnen des Gehäuses.
  2. Elektroden anbringen:
    -> Eine Elektrode wird unterhalb des rechten Schlüsselbeins angebracht.
    -> Die andere Elektrode wird seitlich unterhalb der linken Brust angebracht.
    -> Beide Positionen werden auf der jeweiligen Elektrode entsprechend illustriert, sodass diese einfach und richtig angebracht werden können.

  3. Analyse abwarten: Der Defi prüft, ob ein Schock notwendig ist.
  4. Schock abgeben: Auf Anweisung des Geräts den Schock auslösen - dabei Abstand halten und die Person nicht berühren.
  5. Weitere Anweisungen des Defis folgen: Setze die Herzdruckmassage (30x) und Beatmung (2x) abwechselnd fort.


Mythen und Ängste rund um die Wiederbelebung

Viele Menschen zögern mit der Reanimation, aus Angst etwas falsch zu machen. Hier die häufigsten Missverständnisse – und die Wahrheit:

„Ich könnte etwas falsch machen und die Person verletzen.“

➡️ Irrelevant! Ja, es kann passieren, dass du bei der Reanimation jemandem die Rippen brichst. Was solls! Im Vergleich zu den Alternativen: dem Tod oder eines lebenseinschränkenden Hirnschadens wirklich ein leicht zu verkraftender und heilbarer Umstand. Drück rein! Und verschaffe dem Patienten eine echte Chance aufs Weiterleben.

„Ich könnte mich mit dem Defi selbst in Gefahr bringen.“

➡️ Kannst du nicht, solange du die Anweisungen des Gerätes befolgst! Achte bei der Schock-Auslösung besonders darauf, dass keiner zu nahe bei dem Patienten steht oder diesen berührt. Obwohl der Defibrillator sicher ist, gibt es einige Situationen, in denen du ihn nicht einsetzen solltest.

Unter welchen Umständen sollst du keinen Defibrillator verwenden?

  • Auf einem leitenden Untergrund (z.B. Metallgitter oder nassen Oberflächen)
  • Bei extremem Platzmangel (z.B. in einem WC oder Lift)
  • Bei Defibrillator-Fehlernmeldungen oder einer Gerätestörung
  • In Gefahrenzonen, die den Patienten und den Ersthelfer gefährden (z.B. in der Nähe von Gasen, giftigen Stoffen oder in explosiven Zonen)

„Ich könnte rechtliche Probleme bekommen!“

➡️ Falsch! Wenn du Erste-Hilfe leistest: In Österreich bist du durch das Gute Samariter-Gesetz geschützt, wenn du Erste Hilfe leistest. Solange du in gutem Glauben handelst und keine grobe Fahrlässigkeit vorliegt, bist du rechtlich abgesichert, selbst wenn du Fehler machst. Das bedeutet, es kann dich niemand strafrechtlich belangen, wenn du versuchst zu helfen. Auch der Einsatz eines Defibrillators ist ausdrücklich erlaubt, auch dann, wenn das Gerät Eigentum einer Institution ist. Was dir jedoch nicht erlaubt wäre, sind Maßnahmen wie die Verabreichung von Medikamenten oder medizinische Eingriffe, die spezielles Fachwissen erfordern.

➡️ Doch, kannst du! Wenn du keine Erste-Hilfe leistest: Wenn du in einer Notfallsituation keine Hilfe leistest, machst du dich gemäß § 323c StGB wegen unterlassener Hilfeleistung strafbar. Wenn du, obwohl du dazu in der Lage wärst, keine Hilfe leistest, handelst du rechtswidrig und riskierst strafrechtliche Konsequenzen. Setze den Notruf ab und du hast bereits Hilfe geleistet und die Rettungskette ins Rollen gebracht.

„Die Defibrillatoren sind sehr kompliziert zu bedienen.“

➡️ Falsch! Moderne Defibrillatoren sind speziell dafür entwickelt, von Laien genutzt zu werden. Sie bieten klare, einfache Sprachanweisungen und führen dich Schritt für Schritt durch den Einsatz. Du kannst nichts falsch machen, da das Gerät den Zustand des Patienten autonom analysiert und nur dann einen Stromstoß abgibt, wenn dieser tatsächlich notwendig und hilfreich ist.


Defibrillatoren in Österreich: Wo und wie findest du sie?

Dank Aktionen wie dem Defi-Netzwerks Österreich gibt es ausführliche Daten und Karten von verfügbaren Defibrillatoren, die im Notfall genutzt werden können. Mit der App „Rettung“ oder unter http://www.definetzwerk.at/ findest du eine Karte mit Standorten.

Beispiele für Defis, die es bei uns in Seewalchen am Attersee gibt:

  • Roither GmbH: Kemating 11 (unser Firmenstandort, jederzeit verfügbar)
  • Gemeindeamt: Rathausplatz 1 – Eingang Bibliothek, Rathausplatz 1 (jederzeit verfügbar)
  • Volksbank: Hauptstraße 42 (innerhalb der Öffnungszeiten verfügbar und mit Zugangskarte jederzeit verfügbar)
  • Landesbad Litzlberg Wasserrettung: Seehofstraße 3 – hinter dem Restaurant Wageneder (Mai bis Oktober verfügbar)

Wie funktioniert das Defi-Netzwerk?

Das Defi-Netzwerk Österreich bietet eine zentrale, öffentlich zugängliche Datenbank, in der Defibrillatoren (AEDs) eingetragen werden können. Diese Geräte sind nicht nur in Krankenhäusern oder Notfallstationen, sondern auch an öffentlichen Orten wie Bahnhöfen, Einkaufszentren, Schulen und Sporteinrichtungen zu finden. Organisationen, Unternehmen und Gemeinden können ihre Defibrillatoren eigenständig in das Netzwerk eintragen. Jeder Defibrillator hat einen Verfügbarkeitsstatus und wird regelmäßig gewartet, um sicherzustellen, dass er im Notfall einsatzbereit ist.

Dank der benutzerfreundlichen Technologie können auch Laien diese Geräte im Notfall problemlos einsetzen. Das ist möglich, weil die Geräte mit klaren Sprachanweisungen den Nutzer Schritt für Schritt durch den Einsatz führen. So wird die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Reanimation erheblich erhöht, was in Notfallsituationen lebensrettend sein kann.

Diese nützlichen Apps und Handyfunktionen solltest du kennen!

Sie sind entscheidend, wenn es darum geht, im Notfall schnell und effektiv zu reagieren. Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die Erste-Hilfe-Maßnahmen bzw. die Reanimation erfolgreich sind.

1. "Rettung 144" App (Österreich)
Funktion: Diese App ermöglicht es Nutzern, einen Notruf abzusetzen, auch ohne sprechen zu müssen – ideal, wenn der Betroffene nicht in der Lage ist, sich verbal auszudrücken. Sie sendet automatisch den Standort des Nutzers an die Rettungskräfte und zeigt zusätzlich den nächstgelegenen Defibrillator (AED) samt Entfernung zu deinem Standort in Metern an.
Verfügbarkeit: Kostenlos für iOS und Android.

2. "First Aid" App (Rotes Kreuz)
Funktion: Diese App bietet leicht verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Erste-Hilfe-Maßnahmen, von der Wundversorgung bis hin zur Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW). Sie hilft Nutzern dabei, in Notfallsituationen schnell und richtig zu handeln.
Verfügbarkeit: Kostenlos für iOS und Android.

3. Notfall-SOS-Funktion (Smartphones)
Funktion: Viele Smartphones verfügen über eine integrierte SOS-Funktion, die im Notfall durch Drücken eines Knopfs automatisch einen Notruf absetzt. Diese Funktion sendet auch den aktuellen Standort an die Rettungskräfte, um schnelle Hilfe zu ermöglichen.
Verfügbarkeit: Diese Funktion ist in den meisten modernen Smartphones integriert (z. B. iPhone, Samsung Galaxy).


Erste-Hilfe lernen - eine Investition fürs Leben

Eine der größten Herausforderungen im Bereich der Erste-Hilfe-Bildung ist die Vergesslichkeit der Menschen, in Bezug auf die korrekte Anwendung von lebensrettenden Maßnahmen. Studien haben gezeigt, dass der Großteil der Erste-Hilfe-Kenntnisse nach etwa 12 Monaten erheblich nachlässt. Regelmäßige Auffrischungen sind daher essenziell, um im Ernstfall sicher und effektiv handeln zu können. Denn nur durch kontinuierliches Training bleibt das Wissen präsent und die Handlungsbereitschaft erhalten.

Individuelle Erste-Hilfe-Kurse im Vergleich zu Standard 8- oder 16-Stunden-Kurse

Standardkurse, wie sie häufig angeboten werden, sind für Privatpersonen geeignet und bieten eine solide Grundlage, sind aber oft trocken und nicht auf Unternehmen ausgerichtet. Maßgeschneiderte Kurse hingegen können individuell auf die Anforderungen eines Betriebes abgestimmt werden und sind für größere Gruppen leistbarer. Bei der Auswahl eines Erste-Hilfe-Kurses für Betriebe gibt es verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Was wird bei welcher Kursart besser bedient?

Kriterien Standard-Kurs (Hilfsorganisationen wie Rotes Kreuz oder Freiwillige Feuerwehr) Individuelle Kurse für Betriebe (Bildungszentrum Roither)
Inhaltliche Anpassung an branchentypische Unfälle
Durchführung direkt vor Ort
Kosten pro Teilnehmer - offene Gruppen
Pauschalpreis - geschlossene Gruppen
Praxisnahe und interaktive Übungen
Flexible Terminplanung ✓ (eventuell) 


Überlebensraten bei Herz-Kreislauf-Stillständen

Österreich vs. International

Bei Betrachtung der österreichischen Daten aus den letzten Jahrzehnten zeigt sich ein deutlicher Rückgang der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Jahr 1970 gab es insgesamt 46.692 Todesfälle und bis 2023 konnten diese auf 31.129 gesenkt werden – ein Rückgang von etwa 33 Prozent. (Quelle: Statistika, abgerufen am 04.12.2024)

Besonders in der Früherkennung und der Reaktion auf einen Herzstillstand wurden bedeutende Fortschritte erzielt. Das sind ermutigende Entwicklungen im Gesundheitswesen und in der medizinischen Versorgung! Trotz dieser Verbesserung ist die Sterberate in Österreich weiterhin zu hoch, denn die aktuelle Überlebensrate bei einem plötzlichen Herzstillstand liegt bei ca. 9-11 Prozent - Länder wie Skandinavien haben hier mit einer Überlebensrate von 10–15 Prozent deutlich bessere Resultate erzielt. 

Der internationale Vergleich zeigt, was möglich ist:

Land Laienreanimationsrate AED-Einsatzrate Überlebensrate Quelle
Deutschland 40–50% ~20% 10–12% OHCA
Österreich 40–60% 15–20% 9–11% BMJ Open
Frankreich ~60% ~25% 10% MDPI
Norwegen ~70% ~30% 14% MDPI
Skandinavische Halbinsel >75% ~25–35% 10–15% British Heart Foundation
Europa (ø) >75% ~10–15% 8% British Heart Foundation
Australien ~66% (bei Zeugen) ~15–20% 12% Ambulance NSW
Japan >50% 5–20% 10–11% Sudden Cardiac Arrest UK
USA ~45% ~10–15% 8–10% Sudden Cardiac Arrest UK
Vereintes Königreich ~70% <10% 7,8% Resuscitation Council UK

Anmerkung: Der Vergleich der Überlebensraten bei plötzlichem Kreislaufstillstand/ Herzstillständen zwischen verschiedenen Ländern ist herausfordernd, da die Daten je nach Region, Methodik und Zeitraum der Erfassung variieren. Manche der Daten sind auch Schätzungen. Die in der Tabelle angegebenen Zahlen dienen daher nur als grobe Orientierung.


Lehren aus Skandinavien: So verbessern wir die Überlebensraten bei Herz-Kreislauf-Stillstand

Wesentlich sind für uns bei dem internationalen Vergleich die beeindruckenden Ergebnisse bei den Überlebensraten in den skandinavischen Ländern, welche auf gezielte Maßnahmen und konkreten Umständen in den Ländern basieren. Diese sind:

  • Zugang zu Defibrillatoren (AEDs): In Ländern wie Norwegen, Schweden und Finnland ist der Zugang zu öffentlich zugänglichen AEDs weit verbreitet. Dies ermöglicht eine schnellere und effektivere Behandlung bei einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand.
  • Laienreanimation: Eine hohe Laienreanimationsrate, wie sie in Australien, Skandinavien und Japan erreicht wird, hat einen erheblichen Einfluss auf die Überlebensraten. In vielen dieser Länder wird Erste Hilfe bereits im Kindesalter vermittelt, was zu einer höheren Bereitschaft zur Wiederbelebung führt.
  • Ausgebaute Notfallrettungsdienste: Die schnelle Reaktionszeit von Rettungsdiensten in skandinavischen Ländern ist ein weiterer Schlüsselfaktor. Ein ausgereiftes Netz von Rettungskräften, die schnell vor Ort sind, erhöht die Chancen auf ein Überleben erheblich.

Erste-Hilfe-Ausbildung und Fortbildung als Schlüsselfaktoren:

Ein entscheidender Aspekt, der oft übersehen wird, ist die regelmäßige Erste-Hilfe-Ausbildung, insbesondere für Erwachsene. In vielen Ländern, auch in Skandinavien, ist es bereits üblich, dass die Bevölkerung regelmäßig an Erste-Hilfe-Schulungen teilnimmt.

Hier sprechen wir nicht nur von einzelnen, ausgewählten Personen, die zu betrieblichen Ersthelfern ausgebildet werden, sondern von der gesamten Belegschaft in Unternehmen oder Organisationen. Je mehr Menschen diese Ausbildung erhalten, desto eher können im Notfall nicht nur Rettungskräfte, sondern auch Zeugen eines Notfalls schnell und kompetent handeln. Diese Form der Fortbildung trägt dazu bei, die Reaktionsgeschwindigkeit und -qualität bei einem plötzlichen Notfall signifikant zu erhöhen.

Luft nach oben

Der internationale Vergleich zeigt auch, dass es in Österreich noch erhebliches Potenzial gibt, um die Überlebensraten zu verbessern. Besonders der flächendeckende Zugang zu Defibrillatoren, vermehrte Erste-Hilfe-Schulungen und Sensibilisierungskampagnen könnten helfen, die Sterblichkeit weiter zu senken. Die konsequente Integration solcher Maßnahmen – wie sie etwa in Schweden oder Skandinavien umgesetzt wurden – könnte auch in Österreich signifikante Verbesserungen bewirken.

Lasst uns gemeinsam die Überlebenschancen bei Kreislaufstillständen verbessern – wir unterstützen dich dabei!

Womit wir dich konkret helfen können:

  • Kostenlose Beratung
  • Ausstattung mit professionellen Erste-Hilfe-Materialien
  • Individuelle Schulungen für Ihr Team, maßgeschneidert für Ihre Branche
  • Regelmäßige Wartung Ihrer Defibrillatoren und Erste-Hilfe-Stationen

Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, unseren Blogbeitrag zu lesen. 

Wir hoffen, dass dir die wertvollen Informationen dabei helfen, Initiativen jetzt und auch in Notfällen zu ergreifen. Wenn du Unterstützung benötigst, stehen wir dir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite!

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